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Biohybride haben beim Fahrrad- und Pedelec-Hersteller Victoria Tradition: Bereits in den Wirtschaftwunderjahren unterstützte das Vicky I den Radfahrer mit einem kleinen Verbrennungs-Hilfsmotor. Beim aktuellen eTrekking 8.8 Tourenrad von Victoria ist der ausgediente Verbrennungsantrieb längst einem modernen, leisen und energieeffizienten Elektromotor gewichen. Der Bosch Performance Line Drive Unit ist speziell auf die Anforderungen eines Tourenrades ausgerichtet. Praktisch ist auch die funktionelle Schiebehilfe, die hilft, das Rad über ein Hindernis oder Ähnliches zu schieben.
Der Antrieb: Bosch Performance Line Drive Unit
Mit einem Drehmoment von 60 Nm für Kettenschaltungen hat der inzwischen bewährte Bosch Mittelmotor ausreichend Kraft, um den Tourenradfahrer auch im Bergland komfortabel zu unterstützen. Hitzeprobleme kennt der nunmehr seit vier Jahren auf dem Markt befindliche Antrieb keine. Dies hat er bereits mehrfach im jährlichen ElektroRad-Bergtest bewiesen. So hat er auch in diesem Jahr wieder mit effizienten Werten überzeugt. Zwar begleitet den Radfahrer unterwegs ein stetiges sonores Brummen, welches nicht wirklich stört und dessen gleichmäßiges Geräusch sich bald aus der eigenen Wahrnehmung verabschiedet. Dafür bietet der Schwabe eine gleichmäßige und harmonische Unterstützung; egal ob am steilen Anstieg oder an eher leichten Steigungen.
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Als Energieträger für den Mittelmotor dient der 500 Wh starke Bosch PowerPack Akku. Beim eTrekking am Unterrohr aufgesetzt, reicht die Energie je nach Unterstützungsmodus und Fahrweise zwischen rund 50 km im Powermodus bei aggressiver Fahrweise mit häufigen Antritten und Steigungen bis hin zu guten 150 km oder mehr im Flachland bei konsequentem Einsatz des Eco- oder Tour-Modus. Bei unserer Testfahrt im welligen Gelände zwischen unserem Büro in Ismaning und Pfaffenhofen in der Hallertau verbrauchte der Bosch-Antrieb lediglich einen Balken auf dem Display.
Die praktische Platzierung des Akkus am Unterrohr lässt eine bequeme Entnahme zu. Zum Laden kann insoweit der Akku entweder im Rad bleiben oder er wird abgenommen und separat aufgeladen.
Am Tourenrad konsequent: 10-fach Schaltwerk mit umfangreicher Entfaltung
Doch nicht nur der Motor macht ein komfortables Tourenrad aus, auch die Übersetzung entscheidet ganz wesentlich darüber, wie weit und nicht zuletzt wie steil die Reise geht. Beim 8.8 verbaut Victoria ein bewährtes Shimano Deore Schaltwerk mit zehn Übersetzungen von elf bis 42 Zähnen. Die Entfaltung von ca. 2,5 m pro Kurbelumdrehung im kleinsten Gang erlaubt auch weniger Trainierten die Erstürmung steiler Rampen im zweistelligen Prozentbereich! Die größte Übersetzung von rund 9,5 m ist fürs Tourenrad eigentlich relativ unbedeutend, stellt aber eine für schnelle Abfahrten durchaus respektable Entfaltung dar.
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Bosch Performance Line Drive Unit
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Bosch Power Pack 500 Wh Akku für Reichweiten zwischen 50 und 150 oder mehr Kilometer
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Antriebsstrang mit Bosch Mittelmotor und Shimano 10 fach Kettenschaltwerk
Rahmen und Gabel: Diamant, Trapez oder Wave-Form mit Federgabel
Das eTrekking 8.8 ist in drei verschiedenen Rahmenformen erhältlich: als Diamant, Trapez (wie unser Testrad) oder als Schwanenhals-Rahmen mit einem Zentralrohr.Im Pedelec-Bereich hat sich Aluminium als Rahmenmaterial der ersten Wahl schon seit langem durchgesetzt; so nutzt auch Victoria dessen unschlagbaren Vorteile: Leichtigkeit und Robustheit. Als Gabel kommt eine Stahlfedergabel zum Einsatz, die Unebenheiten des Untergrunds „glattbügelt“. Der Einstellbereich ist verhältnismäßig grob und die Federhärte auch in der soften Einstellung recht stramm. Funktioniert gut für kompakte Pedelecfahrer, leichteren Radfahrern reicht, die Dämpfung über die ohnehin breiten 47 mm-Reifen durch den Luftdruck zu regulieren. Das funktioniert sehr gut und mildert Stöße zum Sattel und Lenker spürbar ab.
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TRELOCK “Duo Flat Signal”, mit Bewegungssensor & Stoplight
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Contec Fronleuchte mit 50 Lux
Victoria eTrekking 8.8: Ausstattung mit Komfort
Konsequent haben die Victoria-Entwickler nicht nur die Basics Rahmen, Gabel und Antrieb konzipiert, Behaglichkeit unterwegs bieten die Komfortelemente. Vor allem die drei Kontaktzonen Füße, Gesäß und Hände werden beim Radfahren außerordentlich beansprucht. Die breiten und gummierten Pedale bieten sehr guten Halt und Sicherheit. Für Entlastung der Wirbelsäule sorgt eine Federsattelstütze, die trotz Einstellbereich tendenziell straff federt und eher den Rücken strammerer Radfahrer schont. Hier im Grunde richtig platziert, da leichtere Radfahrer seltener Rückenbeschwerden haben. Klasse ist die Kombi Lenker und Griffe: Der Lenker ist nur ganz leicht gekröpft und ermöglicht eine natürliche Handhaltung. Ebenfalls angemehm zu greifen sind die beiden Flossengriffe, die den Handballen unterstützen und eine entspannte Haltung sichern. Dies beugt Erschöpfung vor, gerade auf längeren Touren ein Sicherheitsaspekt.
Kritikpunkt Spritzschützer: Die Schutzbleche am 8.8 sind aus Alu und etwas scharfkantig. Geringe Funktionalität: Bei reichlich Regen spritzt das Wasser auch seitlich heraus.
Victoria eTrekking 8.8: Lichtanlage
Als Frontscheinwerfer dient der mit einer Beleuchtugnsstärke von 50 Lux verbaute Contec MR4, der auch seitlich aufhellt um im Nahfeld, etwa beim Kurvenfahren, für Sicherheit zu sorgen. Im Heck sitzt – gut geschützt unter dem Gepäckträger – das Trelock Rücklicht mit“Duo Flat Signal” Stoplight. Mit einem Bewegungssenor ausgestattet, leuchten zwei Zusätzliche LEDs auf, wenn die Geschwindigkeit von 1,6m/sec unterschritten wird und zeigen an, dass der Radfahrer anhält. Funktional auch der höhenverstellbare Vorbau: Leicht, schnell und ohne Werkzeug lässt sich der Speedlifter um 100 mm in der Höhe verstellen.
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Speedlifter Höhenversteller mit 100 mm Auszug
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Victoria-Spritzschützer CURANA “C-Lite” aus Alu
Victoria eTrekking 8.8: Absolut Tourentauglich
Bei der Testfahrt durch die hügelige Gegend in der Hallertau zeigte das Victoria eTrekking 8.8 seine Tourenradambitionen. Variable Sitzposition: diese kann zwischen einer eher sportlichen leicht gebückten Sitzposition für längere Ausfahrten mit geringerem Luftwiderstand oder einer eher aufrechten Haltung für entspanntes Gleiten variieren. Die Kontaktpunkte Lenker, Sattel und Pedale fühlen sich beim Aufsitzen bequem an. Der Selle Royal-Sattel dürfte gerne für längere Ausfahrten etwas härter und schmaler sein. Jedoch wollen wir bemerken, dass das Sitzgefühl in Bezug auf den Sattel völlig subjektiv ist und diesbezüglich jeder „seinen“ behaglichen Sattel finden muss. Bei unserer Tour nördlich von München zeigte der Performance Mittelmotor abermals, dass er absolut tourentauglich ist.
Bergan unterstützt er souverän, auch im Tour-Modus lassen sich die Hügel bequem erklimmen. Selbst bei schneller Fahrt über dem Unterstützungsmodus im Flachen hielt sich der „gefühlte“ Tretwiderstand des Boschmotors in angenehmen Grenzen. So konnte unser Tester im Flachen testweise auch mal auf rund 35 km/h beschleunigen. In den Abfahrten überzeugt das 8.8 mit einer ausgewogenen Fahrverhalten: Stabiler und sicherer Geradeauslauf, souveränes ruhiges Fahrverhalten im Kurvenbereich. Obwohl das 8.8 eher auf stabilen Geradeauslauf getrimmt ist, bewahrt sich das Tourenrad in der Kurve trotzdem noch einen Schuss Agilität. Auf Schotter reagierte das Victoria mit Laufruhe, die 47 mm Bereifung von Schwalbe hält das Rad ohne zu schlingern in der Spur. Die Dämpfung durch die Federgabel und die Bereifung ist für den geforderten Tourenbereich vollkommen ausreichend. Die Bremsen zeichnen sich durch leichte Bedienung und gute Verzögerung aus.
DasVictoria eTrekking 8.8 im Test: Fazit
Victoria hat mit dem eTrekking 8.8 ein Tourenrad am Start, das sich durch gelungene ausgewogene Fahrleistungen, konsequenter Ausstattung durch bewährten Komponenten auszeichnet. Im Praxistest konnte es überzeugen, zum Preis von 2699 Euro ist es für uns ein Preis-Leistungs-Tipp!
Ihnen gefällt das Rad? Auf der Homepage von Victoria finden Sie weitere Informationen dazu!
Kontakt
Victoria, Tel.: 04251 811-90, info@victoria-fahrrad.de
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Erstveröffentlichung: 28. September 2018